Malvasia: ein Name, verschiedene Rebsorten
Die Bezeichnung Malvasia steht weder für nur eine einzelne Rebsorte, noch für eine spezifische Rebsortenfamilie – es ist ein in vielen Ländern gebräuchlicher Name für eine Gruppe von völlig verschiedenen, genetisch eigenständigen Rebsorten, von denen es häufig jeweils noch zahlreiche Unterarten gibt. Verbreitete Malvasia-Varianten sind beispielsweise Malvasia Bianca di Basilicata, Malvasia Bianca di Candia, Malvasia Bianca Lunga, Malvasia de Colares, Malvasia Fina, Malvasia Fina Roxa, Malvasia del Lazio, Malvasia delle Lipari, Malvasia di Candia Aromatica, Malvasia di Casorzo, Malvasia di Castelnuovo Don Bosco, Malvasia di Sardegna, Malvasía di Schierano, Malvasia Istriana, Malvasia Nera di Basilicata, Malvasia Nera di Brindisi, Malvasia Nera di Lecce, Malvasia Preta, Malvasía Rosada.
Viele dieser Malvasia-Sorten sind sehr alt und möglicherweise griechischen Ursprungs – jedenfalls leitet sich die Bezeichnung Malvasia leitet sich vom Namen der Stadt Monemvasia auf der Halbinsel Peloponnes ab. Weltweit existieren rund 50 verschiedene Malvasia-Sorten, die oftmals nicht miteinander verwandt sind und dazu noch unter zahlreichen Synonymen bekannt sind – etwa 25.000 Hektar Rebfläche sind mit diesen zahlreichen Varianten von Malvasia bepflanzt. Malvasia-Reben gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen, mit weissen, grünen, grauen, roten oder blauen Beeren. Auch das Aromenspektrum kann sehr unterschiedlich ausfallen – von dezent fruchtig bis hin zu ausgeprägt aromatisch mit charakteristischem Muskatton. Besonders verbreitet ist die Bezeichnung Malvasia in Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien, aber auch auf Korsika, in der Schweiz sowie in Deutschland existieren Rebsorten, die so genannt werden.
Malvasia Nera wird hauptsächlich in den Regionen Apulien und Toskana angebaut
Malvasia Nera di Brindisi ist eine rote Rebsorte aus Italien und eine vielen Varietäten aus der Gruppe der mit dem Namen Malvasia benannten Trauben. Malvasia Nera wird hauptsächlich in den Regionen Apulien und Toskana angebaut und dort in der Regel in Kombination mit anderen Rebsorten gekeltert – gegenwärtig sind etwa 1250 Hektar mit der Malvasia Nera bestockt. In der Toskana beispielsweise kann Malvasia Nera neben der Hauptrebsorte Sangiovese in kleinem Umfang Bestandteil klassischer Chianti-Weine sein; in Apulien ist die Rebsorte häufig im DOC-Wein Salice Salentino vertreten, für den sie traditionell mit Negroamaro cuvetiert wird. Reinsortig ausgebaut findet man Malvasia Nera praktisch nie. In den Cuvées übernimmt die Sorte meist die Rolle eines Geschmacksverstärkers – mit ihren dezenten Aromen von dunklen Früchten wie Brombeeren, Schwarzkirschen und Pflaumen sowie feinen Gewürz-Akzenten intensiviert Malvasia Nera oft das Bouquet der Weine und sorgt am Gaumen mit geschmeidiger Fülle für ein harmonisches Mundgefühl. In der Regel werden Weine mit Malvasia Nera jung getrunken und sind ideale Begleiter zu würzigen Antipasti, Pastagerichten mit fruchtigem Sugo oder gebratener Entenbrust.
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