Produktbeschreibung
Alkoholgehalt | 13.0% vol. |
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Ausbau | 12 Monate im Barrique |
Passt zu | Weine zum Zelebrieren und Geniessen, am festlichen Tisch oder vor dem Cheminée. Reife Weine mit Finesse verlangen eher feine Speisen. Bei konzentrierten, jungen Weinen darf es eine etwas gehaltvollere Küche sein. |
Servier-Empfehlung | Chambriert bei 16-18 Grad servieren. Tipp: Eine Stunde vorher öffnen, degustieren und dann entscheiden ob der Wein dekantiert werden soll oder nicht. |
Bio | Traditionell |
Allergene | Enthält Sulfite |
Artikelnummer | 1278420075C6100 |
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Produzent
Castell d'Encus
Alle Produkte von Castell d'Encus ›Zurück in die Zukunft
Raül Bobet ist kein bisschen altmodisch, sondern immer auf dem neuesten Stand, und dennoch ist er kein blinder Verfechter der technischen Moderne – sein weinbaulicher Ansatz ist ebenso von Tradition wie von wissenschaftlichem Knowhow, von Rationalität ebenso wie von Intuition bestimmt, nichts von dem was er tut ist Zufall. Und dennoch ist bei jedem Schritt auch ganz viel Gefühl dabei, immer auf der Suche nach Terroircharakter, Authentizität und Ursprünglichkeit. Denn Castell d’Encus ist ein historisch bedeutsamer Ort, an dem früher schon Mönche des Johanniterordens ihre Weine hergestellt haben. Dazu haben sie neun Gärbehälter in grosse Granitsteine gegraben – steinerne Zeitzeugen aus dem 12. Jahrhundert. Bobet hat sechs dieser Gefässe restauriert, wieder in Betrieb genommen und vergärt sein Lesegut nun mit einheimischer Wildhefe in diesen Lagares genannten Vergärungsbecken – ein wesentlicher Faktor, der seinen Weinen ihre unvergleichliche Puresse und einen deutlichen Fingerabdruck des Terroirs verleiht. Denn durch die Gärung im Stein und unter freiem Himmel entstehen unverwechselbar authentische Weine, die buchstäblich die Landschaft enthalten.
Hochlagenweine aus dem katalanischen Bergland
Die Terroirs von Castell d’Encus befinden sich an den Hängen der Pyrenäen, genau genommen in der Subregion Pallars Jussà, in der Weinberge auf mehr als 800 Meter über dem Meeresspiegel keine Seltenheit sind, einige von Bobets Mikro-Parzellen liegen gar auf mehr als 1200 Meter Höhe. Was Bobet hier betreibt, gehört zweifellos in die Kategorie heroischer Weinbau, denn es geht nicht um maximale Ertragsmengen oder eine möglichst einfache Produktion. Im Gegenteil: Hier oben herrscht ein anspruchsvolles Klima, viel Regen und gelegentlich sogar Hagel gibt es ebenso wie starke Sonneneinstrahlung mit hohem UV-Index sowie extreme Temperaturunterschiede zwischen heissen Tagen und kühlen Nächten. Zudem ist im steilen Gelände ein hoher zusätzlicher Aufwand mit viele manuellen Arbeitsschritten notwendig – doch die Vision von charismatischen Hochlandweinen, die mit einer spannenden Mischung aus modernsten Erkenntnissen und traditionellen Methoden in Handarbeit hergestellt werden, treibt Raül Bobet an, ist ihm alle Mühen wert. Angesichts der aussergewöhnlichen Bedingungen in den hochgelegenen Weinbergen liegt es auf der Hand, dass Bobets Ziel keine Massenweine sind, sondern höchst individuelle Crus, also separat vinifizierte Einzellagenweine, die den spezifischen Charakter des bergigen Terroirs Schluck für Schluck widerspiegeln.
Weinbau inmitten eines naturbelassenen Reservats
Nur 23 von Bobets 120 Hektar Besitz sind mit Reben bepflanzt, der Rest ist Wald und soll es auch bleiben, um die ursprüngliche Landschaft und deren natürliches Waldklima zu bewahren – ein nachhaltig bearbeitetes Mikroreservat zur Erhaltung der Artenvielfalt. Dass die Weinberge nach ökologischen Prinzipien ohne den Einsatz von Herbiziden und Insektiziden bewirtschaftet werden, versteht sich dabei fast von selbst. Verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen geniesst einen hohen Stellenwert – Castell d’Encus war das erste Weingut in Europa, das Erdwärme zur Klimatisierung des Weinguts und aller Gärtanks eingesetzt hat. Darüber hinaus werden gerade noch Sonnenkollektoren installiert, damit der komplette Energiebedarf selbstständig produziert werden kann. Während Hitzeperioden und Dürren vielerorts klarmachen, dass der Klimawandel stetig voranschreitet, ist hier Weinbau ohne Bewässerung möglich – die umweltverträgliche Zukunftsperspektive und die Umsetzbarkeit seiner weinbaulichen Vision sind wesentliche Argumente, warum sich Raül Bobet entschieden hat, mit dem alten Klosterweingut neu durchzustarten.
Intensität und Feinheit gehen Hand in Hand
Stilistisch setzt Bobet zwar durchaus auf dichte und grosszügige Weine, doch es sind keine vordergründigen und opulenten Weine mit hohem Alkoholgehalt, massiver Konzentration oder viel neuem Holz. Neben ihrer reintönigen und klaren Art begeistern die Rot- und Weissweine von Castell d’Encus vor allem mit ihrer Eleganz und Delikatesse. Es sind feine Weine mit saftiger Frucht und geschliffener Textur – lebendig, mit subtiler Tanninstruktur und grosser Komplexität. Weine, die eigentliche Gegensatzpaare wunderbar miteinander verbinden, wenn sie südländische Kraft zeigen und dabei doch schlank und finessenreich bleiben. Dafür sind neben dem kühlen Hochlagenklima, das die heisse Sommersonne ausgleicht, noch mehrere andere Faktoren verantwortlich: Die individuelle Bearbeitung aller Parzellen ist bei Castell Encus ebenso selbstverständlich wie die Ernte von Hand und der dezente Ausbau im Holz. Je nach Rebsorte sorgt die Fassreife mal für feine Würze, mal für subtile Kraft, mal für zarte Gerbstoffstruktur – die Tannine sind sauber und frisch, das Mundgefühl ist nahtlos und geschmeidig, sodass die Weine wie Samt und Seide über die Zunge gleiten.