Nebbiolo – Italienischer Spätzünder

Nebbiolo ist eine der edelsten und anspruchsvollsten Varietäten der Welt. Der Ursprung der Rebsorte liegt in der nordwestitalienischen Region Piemont. Bereits im Jahr 1522 wurde die Rebsorte hier urkundlich im Barolo-Gebiet erwähnt, damals noch als «nebilium» bezeichnet. Heute nimmt Nebbiolo knapp 4000 Hektar Rebfläche im Piemont ein und zählt damit eine der zentralen Rebsorten der Region. Weltweit sind es gegenwärtig rund 6000 Hektar, wobei sich etwa 90 Prozent der Bestände in Italien befinden. Ausserhalb Italiens finden sich kleinere Anbauflächen, insbesondere in Frankreich, in der Schweiz (vor allem im Wallis) und in Österreich. In der «Neuen Welt»  ist die Nebbiolo nur in sehr begrenztem Umfang verbreitet.

Eine der anspruchsvollsten Rebsorten

Nebbiolo gehört zu den «Cépages Nobles» – den edelsten Rebsorten der Welt. Dabei ist Nebbiolo nicht nur wegen des einzigartigen, sehr charismatischen Sortencharakters berühmt, sondern auch für die Schwierigkeit des Anbaus berüchtigt – die Rebsorte ist besonders empfindlich, was Boden und Klima angeht. Sie gedeiht am besten auf kalkhaltigen Mergelböden und bevorzugt steile Südlagen, wie sie typisch für das Piemont sind. Nebbiolo benötigt lange Reifezeiten und ist daher empfindlich gegenüber Wetterextremen und klimatischen Schwankungen. Sie wird oft als «Spätzünder» bezeichnet, da die Trauben spät in der Saison ihre volle Reife erreichen, was zu einer langen Wachstumsperiode führt.

Der Name «Nebbiolo» leitet sich von dem italienischen Wort «nebbia» ab, was «Nebel» bedeutet. Dies könnte auf die Nebelschwaden an den steilen Hängen im Piemont hinweisen, die während der späten Reifezeit häufig die Weinberge bedecken. Eine andere Theorie bezieht sich auf den weissen Belag, der sich bei vollreifen Trauben bildet und ebenfalls zu diesem Namen inspiriert haben könnte.

Ein unverwechselbarer Charakter

Nebbiolo-Weine zeichnen sich durch ihre aussergewöhnliche Struktur und Komplexität aus. In der Regel weisen sie eine markante Säure und viel Tannin auf, was sie zu exzellenten Kandidaten für eine lange Reifung macht. Im Vergleich zu anderen Rotweinsorten ist Nebbiolo in der Jugend meist weniger fruchtbetont, stattdessen entwickeln sich mit zunehmendem Alter vielschichtige Aromen, die an getrocknete Pflaumen, Rosinen und Kirschen erinnern können, begleitet von erdigen und würzigen Noten. Zu den besonderen Charakteristika der Rebsorte gehören auch die majestätischen Gerbstoffe, die den Weinen ein ausgeprägtes Rückgrat und gute Substanz verleihen. Gerade junge Nebbiolo-Weine zeigen oft eine straffe, fast „raue» Struktur, die sich jedoch über Jahre hinweg harmonisiert und – perfekt gereift – für eine unverwechselbare Eleganz und Finesse, für grosse Tiefe und beeindruckende Länge sorgt.

Nebbiolo ist die Grundlage der beiden bekanntesten Weine aus dem Piemont: Barolo und Barbaresco. Diese Weine zählen zu den besten Rotweinen Italiens und sind bekannt für ihre Fähigkeit, sich über Jahrzehnte hinweg weiterzuentwickeln. Insbesondere sortenreiner Nebbiolo aus der Gemeinde Barolo, der gelegentlich auch als «König der Weine» bezeichnet wird, hat dank seiner robusten Struktur und der komplexen Aromatik häufig das Potenzial, in der Flasche zu altern und sich dabei zu einem der vielschichtigsten Weine der Welt zu entwickeln.

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