Nebbiolo-Crus und internationale Gewächse vom Feinsten
Vor allem mit seinen verschiedenen exzellenten Barbareschi, die er als einer der ersten in der Region nach burgundischem Vorbild aus verschiedenen Nebbiolo-Einzellagen kelterte, erregte Angelo Gaja schnell internationale Aufmerksamkeit. Nur wenig später gewannen auch seine Interpretationen französischer Rebsorten eine Fülle von Auszeichnungen und geniessen heute ebenfalls weltweit Kultstatus. Ab den 1980er-Jahren hat Angelo Gaja begonnen, auch in Rebberge in der Toskana zu investieren und grosse Weine aus den berühmten Appellationen Montalcino und Bolgheri zu produzieren. Heute führen seine Kinder Gaia, Rosanna und Giovanni den Familienbetrieb in fünfter Generation weiter und bewahren das Erbe ihres innovativen Vaters Jahr für Jahr mit hoch eleganten und perfekt geschliffenen Weinen.

Geschliffene Bolgheris mit Piemonteser Handschrift
Das Gaja-Weingut Ca’ Marcanda in der Region Bolgheri ist ein herausragendes Beispiel für den Innovations- und Pioniergeist, der Angelo Gaja in der Weinwelt so erfolgreich und berühmt gemacht hat. Gegründet im Jahr 1996, nachdem Gaja jahrelang mit den Vorbesitzern über den Kauf verhandelt hatte, wurde der Name Ca’ Marcanda treffend aus dem Piemontesischen Dialekt abgeleitet und bedeutet soviel wie "Haus endloser Verhandlungen". Was lange währt, wird endlich gut – diese Debatten führten schliesslich dazu, dass Gaja eine privilegierte Fläche in der schon damals prestigeträchtigen Bolgheri-Region erwerben konnte, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit Reben bepflanzt war. Die kalkhaltigen Böden und die tonhaltige Erde dieses Terroirs in Castagneto Carducci waren geradezu prädestiniert für den Anbau von Cabernet Sauvignon und Merlot sowie weiterer französischer Rebsorten, die hier sehr elegante Weine hervorbringen. Mit ihrer Balance von intensiver Frucht, kraftvoller Struktur und lebendigem Charakter spiegeln sie sowohl das mediterrane Klima der Region Bolgheri, als auch die Nähe zum Meer und dessen kühlenden Einfluss perfekt wider. Im Laufe der letzten Jahre sind noch einige exzellente Parzellen dazugekommen, mittlerweile umfasst das Weingut über 120 Hektar, von denen ein Teil in der Nachbargemeinde Bibbona liegt. Ebenso wie das Lagenensemble hat sich auch der Stil der Weine zugunsten einer noch präziseren Ausdrucksweise gewandelt: Während die ersten Jahrgänge opulenter und reifer waren, sind sie heute frischer und komplexer – mit dichter, voller Aromatik und meisterhaft eingebundenem Holz.