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Die Zeit der Winter-Weine
Bei manchen von uns ruht die Natur unter einer weissen Schneedecke. Draussen ist es kalt und die Dämmerung bricht schon sehr früh herein. Gerade in dieser Zeit gibt es kaum etwas gemütlicheres, als eine Flasche Rotwein vor dem Kamin, oder auf dem gemütlichen Sofa zu trinken.
Von Johanna Butzke am 13.12.2024
Kräftige Speisen gehören bei den kalten Temperaturen einfach zum Rotwein dazu. Seien es deftige Braten, herzhafte Aufläufe oder wärmende Eintöpfe mit Pilzen und Chili – all diese Gerichte gibt es nicht jeden Tag – und wenn, dann sollte der Wein im Winter dazu auch perfekt schmecken.
Was sind Winterweine?
Genau wie im Sommer die frischen Terrassen- oder Sommerweine, gibt es im Winter auch die Kamin- oder Winterweine. Kräftig und vollmundig sollten sie sein. Geschmeidig und gehaltvoll und vor allem wohltemperiert. Denn nichts wärmt mehr die Seele als ein leckerer Winterwein. Passend sind hier vor allem die Sorten Syrah, Cabernet Sauvignon, Zinfandel und Petite Sirah.
Syrah: Der Syrah wird auch als der europäische Zwilling des australischen Shiraz bezeichnet. Er stammt aus dem französischen Rhône-Tal. Ein guter Syrah umfasst geballte Geschmacksintensität und ist daher nicht jedermanns Sache. Sortenrein ausgebaut ergeben sich kraftvolle Charakter-Weine mit hohem Alkoholgehalt und viel Gerbstoff. Im Glas ist der Wein tief dunkelrot und weist intensive Noten von schwarzem Pfeffer, Brombeeren, Schokolade und Leder auf, charakteristisch ist ausserdem ein Johannisbeer-Aroma. Die eindrucksvollen, langlebigen Weine bringen ebenfalls Gewürzaromen und Erdnoten mit.
Cabernet Sauvignon: Für viele gilt sie als die beste Rebsorte für Rotweine. Sie gehört zu den sogenannten Cépages nobles – den edelsten Sorten. Aufgrund ihrer Popularität wird sie fast in allen Weinländern angebaut – mit Ausnahme der nördlichsten. Besonders gut reifen die Trauben im warmen Klima, wo sie dann sehr viel Gerbstoffe, Säure und Frucht bilden können. Die gekelterten Weine haben dann einen unverwechselbaren Charakter. Sie haben Farbe, Rasse und Tannin mit einem meist fruchtigen Aroma. Durch das Tannin besitzen die Weine zudem ein hohes Alterungspotential. Häufig wird Cabernet Sauvignon mit Merlot, Cabernet franc und Malbec verschnitten, überwiegt aber meist mit mehr als 50 Prozent.
Zinfandel: Der Zinfandel beherrscht eine wunderbare Bandbreite an Stilen – mal zeigt er sich fruchtig-leicht, mal marmeladig-süss. Zunächst wurde Zinfandel als Rebsorte amerikanischer Abstammung betrachtet. Erst durch modernere DNA-Analysen konnte festgestellt werden, dass Zinfandel genetisch mit der italienischen Rebsorte Primitivo ist. Geschmacklich unterscheiden sich die gekelterten Weine jedoch stark, was in der Bodenbeschaffenheit sowie den klimatischen Unterschieden begründet ist. In der neuen Welt erreicht die Rebsorte hohe Mostgewichte sowie einen hohen Zuckergehalt aus dem sich üppige Weine ergeben. Die Weine zeichnen sich durch ein charakteristische Würze, mit Aromen von Zimt, Nelken, schwarzem Pfeffer und dunklen Waldfrüchten aus.
Petite Sirah: Rotweine aus dieser Rebsorte sind sehr reichhaltig, gross und dunkel. Der Tannin-Gehalt stapelt sich geradezu, geschmacklich erinnert Petite Sirah an Pflaume, schwarze Johannisbeere, Dörrpflaume sowie gerösteten Kaffee und Bitterschokolade. Seine tief violette Farbe lässt ihn im Glas beinahe wie Tinte aussehen.
Für die winterliche Abwechslung sorgen aber auch weitere Rotwein-Empfehlungen, z.B. vollmundiger Tempranillo aus Spanien, intensive Rotweine und Portweine aus dem portugiesischen Douro-Tal, australischer Shiraz, Reserva aus dem Rioja, argentinischer Malbec, französischer Bordeaux und Neuseelands Spätburgunder.
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